Streuobstwiesen - Naturvielfalt zum Genießen

Herzlich willkommen beim Obstbauring Dettingen - Ihr kompetenter Partner für Streuobstwiesen, Obstbäume und naturnahen Obstanbau, für eine nachhaltige und artenreiche Zukunft.

Natürliche Vielfalt auf Streuobstwiesen

Wir sind ein engagierter Obstbauring in Dettingen, der sich auf den Anbau von Streuobstwiesen und die Pflege von Obstbäumen verpflichtet hat. 

"Natürliche Obstbaumpflege & Artenvielfalt"

Dettingen unter Teck ist bekannt für seine schönen Streuobstwiesen. Für die Pflege der Obstbäume auf den Streuobstwiesen verwenden wir die Öschberg-Palmer-Methode.

Unser Ziel: die zahlreichen Streuobstwiesen zu erhalten, die für unsere Landschaft so prägend sind. Dieses erfordert einige Kenntnisse. Wir setzen uns dafür ein, daß die Öschberg-Palmer Methode nicht in Vergessenheit gerät.

Streuobstbau ist ein schönes Hobby. Die Pflege der Streuobstwiesen ist eine naturnahe Beschäftigung. Gesund ist nicht nur die Betätigung in der Natur, sondern auch die Ernte eigenen Obstes.

Unser Verein widmet sich der Pflege der Streuobstwiesen. Das Streuobstparadies soll erhalten bleiben. 

  • Obstbaumschnitt
  • Beratung Streuobstwiese
  • Naturschutzmaßnahmen

Streuobstbau versus Plantagenbau

Anfänge des Streuobstbaus

Der Gedanke der Obrigkeit im 19. Jhd. war, auf 2 Etagen Nahrungsmittel anzubauen:

Oben Obst, unten Gras.

Die vorhandene Fläche wurde als (fast) doppelt genutzt.

Apfelbäume waren (auch finanziell) wertvoll, Baumfrevel wurde hart bestraft.

Warum ist Streuobstbau dann heute nicht mehr sinnvoll, Streuobstwiesen und deren Ertrag wirtschaftlich gesehen weitgehend wertlos und unrentabel?

Die Antwort ist die veränderte landwirtschaftliche Arbeitsweise.

Damals war Fläche rar und Arbeitskraft reichlich vorhanden und somit billig.

Viele Hände ernteten im Herbst Obst und mähten die Wiese zur Heugewinnung zweimalig im Jahr. Da die Mahd mit der Handsense erfolgte, störten Hochstammobstbäume nicht.

Heute dagegen ist manuelle Arbeit teuer: daher wird größtmöglich mechanisiert:

Plantagenbau

Im Obstbau werden nicht einzelne freistehende Bäume gepflanzt, sondern viele kleine Bäume dicht nebeneinander in Reihen, ähnlich Reben beim Weinanbau. Die Bäume sind niedrig, können durch die Arbeitsgassen leicht gepflegt und abgeerntet werden. Nach durchschnittlich 8 Jahren werde sie ersetzt.

Moderne Wiesenwirtschaft:

Zur Heuernte werden Traktoren und Kreiselmähwerke eingesetzt, mit denen man Wiesen schnell und rationell abmähen und ernten kann. Dies ist so rationell und schnell möglich, daß man nicht nur zweimal, sondern bis 7x/Jahr Gras ernten kann. Die Flächen werden auch benötigt, um den aus den Gras entstandenen Mist entsorgen zu können, dadurch werden die Wiesen gedüngt, wachsen schneller, die Nahrungs-/Heuproduktion wird beschleunigt. Der Nahrungskreislauf ist geschlossen.

Streuobstbau:

Obstbäume werden in geringen Mengen (zum Selbstverbrauch) mit Leitern geerntet, das Meiste als Mostobst vom Boden aufgelesen. Bei durchschnittlich 7€/100KG Äpfeln lohnt der Verkauf kaum.

Gras/Heu wird

1) nicht gebraucht da die Wiesenbesitzer die Tierhaltung längst aufgegeben haben.

2.) erfolgt die Mahd zwar meist nicht mit Sense, aber auch mit einem Mähbalken oder einem gewöhnlichen Rasenmäher braucht man lange, um eine Wiese zu mähen. Traktoren können nicht unter den Bäumen eingesetzt werden.

Zusammenfassend bringt die moderne Landwirtschaft mit hoher Mechanisierung hohen Gras und Obstertrag mit wenig menschlicher Arbeitskraft, Gras/Heu und Obst sind im Massen verfügbar und billig zu haben, der Boden erbringt maximalen Ertrag.

Streuobstbau ist also heute, mit modernen landwirtschaftlichen Maschinen, wirtschaftlich unsinnig, da auf freien Wiesen mehr Gras und im Plantagenbau mehr Obst mit viel weniger menschlicher Arbeitskraft sehr kostengünstig produziert werden kann.

Es gibt aber auch Nachteile des Plantagenbaus.

Beim häufigen Mähen kommen die Gräser nicht mehr zum Blühen, nur noch Gräser die sich über Wurzelausläufer vermehren, überleben.

Durch das häufige Düngen, werden die Wiesen immer fetter, schnellwachsende Gräser überwuchern alles andere, die Artenvielfalt vermindert sich deutlich: wenige Dutzend Grassorten statt über hundert. Das Gras ist kurz und es blüht nichts, also: kein Lebensraum für Tiere und Insekten.

Der Plantagenbau erfordert wegen der dicht an dicht stehenden Bäume mehr Pflanzenschutz, laut BUND werden Äpfel bis 30x/Jahr, bei einem mir bekannten Obstbauern 7-17x/Jahr gespritzt.

Auf Streuobstwiesen wird gar nicht gespritzt.

Ein weiterer Unterschied von Plantagenbau und Streuobstbau:

Beim Plantagenbau wird der Einfachheit halber  Stecklinge gepflanzt. Ausgesuchte Äste werden zur Wurzelbildung angehalten und dann eingepflanzt.

Im Streuobstbau sind derartige Stecklinge zu schwach, können als ausgewachsene Bäume dem Wind oft nicht richtig standhalten. Daher werden im Streuobstbau Sämlinge verwendet: aus einem Apfelkern wächst ein Baum, dessen Wurzeln sind verzweigter und stabiler, allerdings ist der Sämling auch teurer.

Trockenheit, Schädlingsbefall und späten Frost vertragen die Bäume der Streuobstwiese besser.

Qualitätsunterschiede:

Das Heu der modernen Wiesenwirtschaft ist kohlenhydratreich und artenarm, wie wird dann die Milch der Kühe?

Ein Plantagenbäumchen ist jung und klein, trägt aber dutzende KG Äpfel.

Ein Streuobsthochstamm ist bis zu 100 Jahre alt und trägt durchschnittlich 20 kg Äpfel. Wasser und Nährstoffe kommen im kleinen Bäumchen schnell und weniger gefiltert in der Frucht an. Ob sie sich allein dadurch von Plantagenäpfeln unterscheiden, weiß ich nicht.

Äpfel unterscheiden sich durch ihre Züchtung:

Moderne Apfelsorten wie Gala, Jonagold, Elstar, enthalten wenige Polyphenole.

Der Beginn wurde mit Golden Delicius in den USA gemacht, süß, wenig Säure, gutes Aussehen, knackig.

Der Mangel an Polyphenole macht den Baum aber anfällig für Schädlingsbefall und den Mensch anfällig für Apfelallergien.

Polyphenole zerstören Allergene beim Kauen, so daß auch Menschen mit Apfelallergie häufig Äpfel alter Sorten, die viele Polyphenole enthalten, problemlos essen können. Die Apfelallergie kann sich sogar zurückbilden.

Der Verbrauch wird entscheiden, ob in Zukunft mehr alte Sorten angebaut werden.

Ein paar Zahlen:

In Deutschland werden jährlich ca. 1 Millionen Tonnen Äpfel geernet.

Bei 80 Millionen Einwohnern sind das ca. 12,5 kg Äpfel/Person

Durchschnittsverbrauch ca 20 bis 22 kg.

Somit muß Deutschland knapp die Hälfte importieren.

Der Obstschnitt nach der Öschberg-Palmer Methode

Folgende Prinzipien gelten:

  • die oberen Äste beschneiden damit die unteren Licht bekommen: die unteren Äste sollen stark werden und gedeihen. Beschattung im oberen Teil des Baumes soll verhindert werden, denn Schatten führt zu Schädlingsbefall und Fäulnis. (Wegen des Klimawandels und der immer stärkeren Sonnenstrahlung belässt man aber heute mehr Blattwerk als früher, damit der Stamm keinen Sonnenbrand bekommt)

  • "Energie" soll in die Leitäste, nicht in den Stamm.

  • Wassertriebe vermeiden.

  • Kein einjähriges Holz anschneiden, sonst "Wachstumsexplosion/Besenwirtschaft"

  • Auf keinen Fall sollen Oberastwunden entstehen. Oberastwunden führen zum Absterben des Astes, da die Wunde nicht heilen kann, weil ständig Wasser eintritt.

  • Den Saftfluss beachten, keine toten Enden belassen.

  • Saubere Schnitte führen zu sauberer und schneller Wundheilung, das richtige Werkzeug erleichtert die Arbeit,

  • Wurde ein Baum jahrelang nicht gepflegt, was leider auf den Großteil unserer Bäume zutrifft, kann nicht alles in einem Jahr aufgeholt werden.

  • Es lohnt sich, viele alte Bäume zu retten, wenn man weiß wie. Selbst ein nur wenig gepflegter alter Baum bringt mehr und besseren Ertrag als eine Neupflanzung, er ist auch biologisch wertvoller.

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